Rettet das Blaue Herz Europas
Kampagne für den Schutz Europas Wildflüsse auf dem Balkan
Die Manfred-Hermsen-Stiftung setzt sich am Balkan für den
Erhalt der letzten naturbelassenen Flüsse Europas ein. Unter Federführung der Partnerorganisationen RiverWatch und Euronatur ist die Stiftung an einer Kampagne beteiligt, die sich hauptsächlich gegen den immensen Ausbau von geplanten Wasserkraftwerken richtet.
Aktuell: Studie zur Auswirkung des Aoos-Staudamms
Wasserkraft-Daten: Update 2024
Hintergrund
Zwischen Slowenien und Albanien schlägt das blaue Herz Europas. Nirgendwo sonst auf unserem Kontinent gibt es noch so viele intakte Flüsse und so viele Flussarten wie hier. Von knapp 36.000 Kilometern Flüsse und Bäche haben 12.000 Kilometer eine sehr gute Gewässerstruktur, weitere 18.000 Kilometer eine gute Gewässerstruktur. Das ist einzigartig auf unserem Kontinent.
Dieses Adernetz ist gleichzeitig auch eines der großen Artenzentren Europas. 69 endemische Fischarten leben nur in diesen Gewässern. Auch 151 gefährdete Arten von Muscheln und Süßwasserschnecken sind hier anzutreffen, das sind 40 % aller bedrohten Süßwasser-Molluskenarten Europas.
Dieser wertvolle Naturraum ist bedroht: Mehr als 570 mittlere und große Wasserkraftwerke sind geplant, ohne Rücksicht auf Natur und Menschen, oft mit finanzieller Unterstützung westlicher Investoren. Selbst Nationalparke bleiben nicht verschont.
Das Projekt
Die Kampagne "Rettet das blaue Herz Europas" hat sich zum Ziel gesetzt, die die ökologisch wertvollsten Flussbereiche zu erhalten und für das gesamte Adernetz des Balkans einen Öko-Masterplan für den Ausbau der Wasserkraft zu erstellen, eine Art Flächennutzungsplan für die Flüsse mit „no-go-Strecken“ für die Elektrowirtschaft. Er vereinigt erstmals das Wissen über Artenvielfalt, Intaktheit der Fließgewässer sowie die Lage von Schutzgebieten.
Aktuell: Studie zur Auswirkung des Aoos-Staudamms
Das Fehlen eines vorgeschriebenen ökologischen Abflusses aus einem Wasserkraft-Staudamm im griechischen Teil des Flusses Aoos/Vjosa gefährdet ein einzigartiges und sensibles Ökosystem. Eine neue wissenschaftliche Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit, eine Mindestabflussregelung zu schaffen, um die ökologischen Funktionen des Flusses wiederherzustellen und seine reiche Biodiversität zu bewahren. Hier die Pressemitteilung unseres Partners Riverwatch.
Wasserkraft-Daten: Update 2024
Meilensteine
Juni / Juli 2024: Sarantaporos Wissenschaftswoche 2024
April 2024: Vjosa Delta Science Week 2024
40 Wissenschaftler*innen untersuchen die biologische Vielfalt des Vjosa-Deltas und setzen sich angesichts der Bedrohung durch den Massentourismus für die Aufnahme in den Vjosa Wild River National Park ein. Diese und weitere Science Weeks erhalten finanzielle Unterstützung durch die MHS.
Neretva Wissenschaftswoche 2023: Erster Bericht
Neretva Wissenschaftswoche 2022: Die finalen Ergebnisse wurden in der Wissenschaftsreihe "Natura Slovenia" veröffentlicht.
15.03.2023: Riesiger Erfolg: Heute wurde die Vjosa in Albanien zu Europas erstem Wildfluss-Nationalpark ausgerufen
Weitere Informationen
9.07.2020: Fischbestände im Mittelmeerraum - Neue Studie belegt verheerenden Einfluss durch Wasserkraftwerke
25.06.2020: Erfolg für die Flüsse auf dem Balkan - Baustopp für Wasserkraftwerke in Bosnien-Herzegowina
Rettet das Blaue Herz Europas! www.balkanrivers.net
Öko-Masterplan für Balkanflüsse [pdf, Englisch]
Kampagnenbroschüre [pdf]
Fotos: RiverWatch